Zur weiteren Vertiefung stellen wir hier verschiedene thematisch passende Bucherscheinungen in drei Kategorien vor: Die „Top-Publikationen“ beinhalten Literatur von Anthroposophie-Kennern, die sich ebenso detailliert wie ausgewogen mit der Thematik beschäftigen.
Die „von Kritiker:innen“ geben beispielhaft Positionen von Autor:innen wieder, die der Anthroposophie grundsätzlich kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. In der Kategorie „zur Vertiefung“ sind teils ältere Werke versammelt, die einen Zugang zu spezifischeren Themen eröffnen. Durch Zusammenfassungen oder Rezensionen werden die Bücher größtenteils ausführlich besprochen. Die neuesten Publikationen werden jeweils zuerst aufgeführt.
Sollte ein Beitrag fehlen, können Sie uns gerne unter Nennung von Gründen per Mail informieren unter:
oeffentlichkeitnoSpam@anthroposophische-gesellschaft.org.
Frank Hörtreiter
Verlag Urachhaus, Stuttgart 2021.
Wolfgang Müller
Info3 Verlag, Frankfurt 2021
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim (CH) 2020
Ramon Brüll und Jens Heisterkamp (Hrsg.)
Info3 Verlag, Frankfurt 2008 / 2018
Albrecht Hüttig (Hrsg.)
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2017
Robert Rose
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2016
Ansgar Martins (Hrsg.)
Info3-Verlag, Frankfurt 2014
Uwe Werner
Verlag am Goetheanum, Dornach (CH) 2011
Ralf Sonnenberg
Info3 Verlag, Frankfurt 2009
Lorenzo Ravagli
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004
Matthias Pöhlmann
Herder Verlag, Freiburg 2021
Andreas Speit
Ch. Links Verlag, Berlin 2021
Helmut Zander
Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019
Der Religionswissenschaftler Helmut Zander beschäftigt sich seit vielen Jahren kritisch mit der Anthroposophie. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Waldorfbewegung legt er 2019 ein Werk vor, in dem er einen Einblick in die Anthroposophische Bewegung und deren Hauptbereiche Medizin, Landwirtschaft und Pädagogik zu geben versucht.
Peter Staudenmaier
Brill, London 2014
Der englischsprachige Autor Peter Staudenmaier stellt in seinem ebenso kritischen wie polemischen Werk Rudolf Steiner sowie die anthroposophischen Ideen und Bewegung in die Nähe der Nazi-Ideologie. Zwar macht er tasächlich auch auf problematische Äußerungen Steiners aufmerksam, doch zur Erhärtung seiner Thesen verdreht er leider viele Ideen Steiners und verschweigt die wesentlichen Grundgedanken der Anthroposophie. Staudenmaier gilt daher als einer der polemischsten und diffamierensten Kritiker der Anthroposophie.
Ansgar Martins
Info3-Verlag, Frankfurt 2012
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim (CH) 2022
Steiners Vortragsreisen im Jahr 1922, die von einer großen jüdischen Konzertagentur veranstaltet wurden, markierten die Kulmination und das Ende seines Auftretens in der deutschen Öffentlichkeit. Sie waren gekennzeichnet von polemisch-aggressiven Berichterstattungen in der Presse sowie Stör- und Attentatsversuchen rechtsnational-völkisch-antisemitischer Kreise. Die Kampagnen zeigten Wirkung: In der Silvesternacht 1923 brannte das erste Goetheanum im schweizerischen Dornach nach Brandstiftung vollständig nieder.
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2021
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2021
Volker Frielingsdorf
Beltz, Weinheim 2019
Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums untersucht Frielingsdorf die Entwicklung der Waldorfbewegung seit ihrer Entstehung 1919 in Stuttgart bis heute. Dabei behandelt der Autor u.a. folgende Fragen: Welche Rolle spielte die Anthroposophie Rudolf Steiners für das Konzept der Waldorfschulen? Wie haben sich die Waldorfschulen im Dritten Reich verhalten? Wie wurde die Waldorfpädagogik rezipiert und in der Öffentlichkeit wahrgenommen?
Uwe Werner
Pädagogische Forschungsstelle Stuttgart, Stuttgart 2017
In seiner Monografie zeigt Werner mit großem Detailwissen auf, unter welchen Bedingungen die Waldorfschulen nach der Machtergreifung der Nazis 1933 arbeiten mussten. Er beschreibt die inneren Konflikte der Schulen zwischen Anpassung und Konfrontation und zeigt, wie es zu den Schließungen und Selbstschließungen der Schulen kam. Dabei geht er auch auf die unvereinbaren Gegensätze von Anthroposophie und nationalsozialistischer Ideologie ein und weist nach, dass trotz vereinzelter Sympathisanten mit dem Regime die überwältigende Mehrheit der Waldorflehrer:innen und -Eltern der Nazi-Ideologie ablehnend gegenüberstanden.
Frank Steinwachs
Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2014
In der hier vorgelegten kritischen Auseinandersetzung mit den Thesen von Sandra Franz zu Rudolf Steiner, der Anthroposophie und seiner Gralsdeutung wird der Behauptung begegnet, dass Rudolf Steiner Gründer einer „arteigenen Religion“ mit zum Teil „völkisch-okkultistische[m]“ Charakter sei und vermeintliche Übereinstimmungen mit Vordenkern des Nationalsozialismus habe.
Rahel Uhlenhoff (Hrsg.)
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2011
Der zum 150-jährigen Geburtstag Rudolf Steiners entstandene Sammelband möchte einen Beitrag zum Dialog zwischen akademischer und anthroposophischer Wissenschaft leisten. Er bietetLaien wie Akademikern eine systematische Einführung in Kontext, Genese, Idee und Wirkungsgeschichte der anthroposophischen Philosophie, Gesellschaft und ihren Praxisfeldern.
Rüdiger Sünner
Drachenverlag, Klein Jasedow 2009
Das Buch erhellt den wenig untersuchten Zusammenhang von Esoterik, Mythologie und Politik des Dritten Reichs, indem er Einblick in SS-Archive, Originalliteratur und zeitgenössische Quellen gibt. Der Bogen, den er zur Gegenwart schlägt, ist für die aktuelle Auseinandersetzung mit rechten Tendenzen wichtig, es zeigt aber auch, dass die Tabuisierung der nordischen Mythen keine Lösung ist, da sie zu unserer Kultur gehören. Das Buch ist ein Standardwerk zur rechten Esoterik.
Ted A. van Baarda (Hrsg.)
Info3 Verlag, Frankfurt 2009.
Peter Normann Waage
Pforte Verlag, Dornach (CH) 2006
Der norwegische Autor Waage stellt den jüdischen Philosophen Bergmann vor, ein Freund und kritischer Mitstreiter Rudolf Steiners und später der erste Rektor der Hebrew University in Jerusalem. Zeitlebens setzte er sich ebenso kritisch wie konstruktiv mit den Ideen der Anthroposophie auseinander und veröffentlichte Werke, die u.a. Probleme zwischen Evidenz und innerer Wahrnehmung untersuchen.
Lorenzo Ravagli, Hans-Jürgen Bader
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001
Lorenzo Ravagli, Hans-Jürgen Bader, Manfred Leist
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001
Uwe Werner
Oldenbourg Verlag, München 1999