• Start
  • FAQ
  • Zitate
  • Beiträge
    • Bücher
    • Blog
    • Publikationen
  • Stellungnahmen

War Rudolf Steiner Jude?

Nein. Seine elterliche Familie war katholisch, wenngleich er zumindest den Vater eher als Freigeist schildert, der kaum je zur Kirche ging.

Immerhin war der junge Rudi eine Zeitlang Messdiener in der Dorfkirche. Als ihn dies aber der Gefahr aussetzte, gelegentlich vom Pfarrer Prügel zu beziehen, griff der Vater sofort ein und schob der „Kirchendienerei“ einen Riegel vor: „Du gehst mir nimmer hin.“

Diese klaren Tatsachen hinderten Steiners Gegner nicht daran, später anderes zu behaupten. Schon 1908 verbreitete ein Jesuitenpater, Steiner sei in Wahrheit Jude. In den folgenden Jahren wurde dies von rechtsradikalen und völkischen Kreisen ständig wiederholt, um ihn zu denunzieren. Steiner reagierte immer völlig souverän und antwortete sinngemäß: Wäre er Jude, wäre ihm dies auch recht, denn er lege in dieser Hinsicht „keinen Wert auf meine Abstammung“. Nur sei es eben sachlich falsch.

Man könnte die Methoden der Steiner-Gegner als durchaus symptomatisch verstehen: Damals behaupteten sie, er sei Jude; heute, wo diese Zuschreibung nicht mehr als Diffamierung taugt, versuchen sie es quasi mit dem Gegenteil und nennen ihn einen Antisemiten. Unsinn ist beides. Es sind Methoden, die einiges über Steiners ideologische Gegner aussagen, aber nichts über ihn selbst.

—

Wolfgang Müller

Übersicht

© ANTHROPOSOPHISCHE GESELLSCHAFT IN DEUTSCHLAND

KontaktDatenschutzImpressum